Das Wintermärchenveröffentlicht am: 26.04.2016, 16:00


nach William Shakespeare

eine Inszenierung von TheaterTotal

Mittwoch, 18.05.2016, 20 Uhr

Bei TheaterTotal finden sich jedes Jahr um die 30 junge Menschen aus ganz Deutschland zusammen, um gemeinsam künstlerisch zu arbeiten und die Berufe rund um die Theaterbühne hautnah zu erfahren. Schauspiel, Tanz, Tai- Chi und Akrobatikunterricht gehören genauso zum Alltag, wie die Zubereitung eines täglichen Mittagessens für 30 Personen und die Organisation einer dreimonatigen Tournee durch Deutschland. Gemeinsam mit professionellen Künstlern wird eine Inszenierung entwickelt, die dann von April bis Juli auf der Tournee gespielt wird.

 

Zum 6. Mal kommt das ambitionierte Projekt jetzt schon nach Warendorf. Dieses Jahr fiel die Wahl der Teilnehmer auf „Das Wintermärchen“ von William Shakespeare. Und damit ist eine Inszenierung entstanden, die alle Vorzüge von TheaterTotal voll ausspielt (atmosphärisch dichte Gruppenszenen, originelle musikalische Elemente...), aber doch einen starken Gegensatz zu der schwerblütigen Dostojewkij - Adaption vom letzten Jahr bildet: ein eher heiterer Grundton, eingängige Handlungsführung, Aufführungsdauer etwa eine Stunde weniger.

 

Kann man die zwei bedeutsamsten Gattungen des Theaters, Tragödie und Komödie, in einem Stück zusammenfassen? Eine Geschichte, die von Anfang an dem Untergang geweiht ist, dennoch zu einem guten Ende führen? Shakespeare zeigt uns in „Das Wintermärchen“, dass es geht: Zwar trägt es den Titel eines Märchens und wird zu den Romanzen gezählt, beinhaltet jedoch viel mehr als die Kategorie vermuten lässt:

 

Es beginnt als Desaster. Der sizilianische König Leontes, stürzt sich von Eifersucht zerfressen in einen Wahn von Rachsucht, der seine Familie sowie den Königshof zerstören wird. Seiner Frau Hermione werden die Kinder weggenommen, sie wird zu Unrecht wegen Ehebruchs verurteilt. Da sind jedoch auch die einfachen Leute, Hirten und Schäfer, die nichts ahnen vom Tun ihrer Herren, die Freude und Lebenslust verkörpern. Und da ist die verloren geglaubte Königstochter Perdita, die in Böhmen, fernab der Konflikte der Königsfamilie, in einer Schäferfamilie aufwächst.

So tragisch und düster wie das Stück beginnt, so fröhlich und hoffnungsvoll – ja komödiantisch – setzt es nach einem Zeitsprung von sechzehn Jahren fort. Heilt die Zeit wirklich alle Wunden? Shakespeares Figuren durchleben eine ganze Bandbreite an Gefühlen. Sie müssen Schmerz und Zerstörung erleiden. Trotzdem entsteht mit der jungen Generation aus den Trümmern neues Leben.

 

„Das Wintermärchen“, ein gehaltvolles wie originelles Spätwerk Shakespeares, könnte kontrastreicher nicht sein und ist oft alles andere als winterlich – voll Ernst und Witz wird eine spannende Geschichte erzählt: Mit Spielbegeisterung begibt sich das junge Ensemble von TheaterTotal auf eine Reise von Sizilien nach Böhmen, vom emotionalen Winter zum Sommer, durch Höhen und Tiefen menschlichen Lebens. Die unterschiedlichen Lebensweisen der zwei Kulturräume und Generationen werden ausdrucksstark und einfallsreich, verwoben mit Musik, Tanz und performativen Elementen dargestellt. So lässt das Wintermärchen seinem Titel zum Trotz auf einen vielversprechenden Sommerabend hoffen.

 

 

Karten sind zu Preisen von 18,00 €, 17,00 € und 10,00 € im Vorverkauf oder an der Abendkasse des Theater am Wall erhältlich. Die Abendkasse öffnet am Veranstaltungstag um 19.15 Uhr. Schüler, Studenten und weitere Ermäßigungsberechtigte erhalten einen Rabatt von 50% auf den Kartenpreis. Darüber hinaus sind die Karten von zu Hause auch online buchbar. Hierfür fallen jedoch über den Kartenpreis hinaus gesonderte Gebühren an.

 

Vorverkauf: Kulturbüro Warendorf, Kurze Kesselstraße 17, Telefon 02581/54-1414; Warendorf Marketing, Tourismusbüro, Emsstraße 4, Telefon 02581/54-5454 oder online unter www.theateramwall.de sowie allen Vorverkaufsstellen der ADticket GmbH unter www.adticket.de.